Die anstehenden Feiertage führen sowohl in Partnerschaften, in Familien als auch generell bei jedem einzelnen nicht selten zu inneren Spannungen, Konflikten und hohem Erwartungsdruck. Und sie führen zu Erwartungserwartung: was erwarten die anderen von mir…? Wie damit umgehen? Ein möglicher Umgang damit, besteht im Senken des eigenen Anspruchs und im Reduzieren der Vorstellung wie ES (die Geschenke, das Festessen, die Schwiegermutter, der Weihnachtsbaum….) idealerweise zu sein hat.
Die Dinge „gut-genug-sein-lassen“ – 80% – oder sogar eine dankbare Betrachtung dessen, was ist, und was wir haben oder was wir zum Glück nicht haben…- denken wir an die letzten beiden Pandemie-Jahre…-, führt möglicherweise zu neuer Gelassenheit. Vielleicht auch mit Blick auf Tante Gerda und Opa Helmut an Weihnachten… Glück, so auch in den Augen des Wiener Psychiaters Viktor Frankl, ist nämlich nicht irgendein Dazugewinnen, sondern
Glück ist, was einem erspart bleibt“
Manchmal kann dieser Perspektivwechsel helfen. Feiern wir, das, was ist, was anderes haben wir ja grade nicht! Nachstehend eine kleine Geschichte dazu, kannst Du ja an Heilig Abend Deinen Leuten vorlesen. Entspannt vielleicht die Stimmung:
Das Leben ist herrlich!
Zu einem alten Rabbi kam ein Mann und klagte: „Rabbi, mein Leben ist nicht mehr erträglich. Wir wohnen zu sechst in einem einzigen Raum. Was soll ich nur machen?“ Der Rabbi antwortete: „Nimm deinen Ziegenbock mit ins Zimmer.“ Der Mann glaubte nicht recht gehört zu haben. „Den Ziegenbock mit ins Zimmer?“ „Tu, was ich dir gesagt habe“, entgegnete der Rabbi, „und komm nach einer Woche wieder.“ Nach einer Woche kam der Mann wieder, total am Ende. „Wir können es nicht mehr aushalten, der Bock stinkt fürchterlich!“
Der Rabbi sagte zu ihm: „Geh nach Hause und stell den Bock wieder in den Stall. Dann komm nach einer Woche wieder.“ Die Woche verging. Als der Mann zurückkam, strahlte er über das ganze Gesicht: „Das Leben ist herrlich, Rabbi. Wir genießen jede Minute. Kein Ziegenbock – nur wir sechs.“ (Verfasser unbekannt)